Aussaat- und Pflegehinweise
Zeitpunkt
Herbstaussaat: Nach der Blüte samen sich Wildpflanzen im Spätsommer bis Herbst aus und keimen nach den Niederschlägen im Herbst. Daher ist die Herbstaussaat Mitte August bis Mitte Oktober ideal.
Frühjahrsaussaat: Eine Aussaat im Frühjahr, ab Anfang März bis Anfang Mai, ist ebenfalls geeignet. Bei einer späten Aussaat sollte darauf geachtet werden, dass noch genügend Niederschläge für die Keimung zu erwarten sind. Alternativ muss zusätzlich gewässert werden. Die Frühjahrsaussaat ist auch in Regionen mit kurzer Vegetationszeit, wie in den Hochlagen der Mittelgebirge oder im alpinen Raum, zu empfehlen.
Gesamte Vegetationsperiode: Wenn eine ausreichende Wasserzufuhr gewährleistet ist, z.B. durch zusätzliche Bewässerung oder in Gebieten mit relativ hohen Niederschlagsmengen und atlantisch geprägtem Klima, kann während der gesamten Vegetationsperiode ausgesät werden.
Bodenvorbereitung
Eine gute Bodenvorbereitung ist für den späteren Erfolg der Aussaat ausschlaggebend. Die vorhandene Vegetation muss durch eine intensive Bodenbearbeitung möglichst komplett entfernt und das Samenpotential im Boden reduziert werden. Zudem soll durch die Bodenbearbeitung eine feinkrümlige Bodenstruktur hergestellt werden.
Ideal sind mehrere mechanische Bearbeitungsschritte:
- Abmähen/Mulchen des Pflanzenbestandes
- tiefgründig pflügen oder umgraben, alternativ Abfräsen oder Abschieben der Vegetationsschicht
- nach etwa zwei Wochen und Auflaufen von Unkäutern, Bearbeitung mit Feingrubber/Kreiselegge mit ca. 10 – 15 cm Bearbeitungstiefe
- Ggf. nach weiteren zwei Wochen und wiederholtem Auflaufen von Unkäutern erneute Bearbeitung mit Feingrubber/Kreiselegge mit ca. 2-5 cm Bearbeitungstiefe
Auf Standorten ohne Bewuchs z.B. Aufschüttungen von magerem, sandigem Unterboden genügt oft die Herstellung einer leicht strukturierten Oberfläche, damit das Saatgut nicht verweht oder fortgespült wird und Niederschlagswasser gut eindringen kann.
Aussaat
Die meisten Wildpflanzen sind Lichtkeimer, daher sollte das Saatgut direkt nach dem Abschluss der Bodenvorbereitung möglichst gleichmäßig von Hand auf der Oberfläche verteilt oder so flach wie möglich gedrillt werden. Anschließend die Ansaat anwalzen oder bei kleinen Flächen festtreten, um den Bodenschluß der Samen zu gewährleisten.
Aussaatmenge
Die artenreichen Wildpflanzenmischungen sind für eine Aussaatmenge von 2 g/m² konzipiert. Bei dieser Aussaatstärke und ausreichender Wasserversorgung können sich die Pflanzen optimal entwickeln. Zu dichte Pflanzenbestände aufgrund erhöhter Aussaatmengen können anfälliger für Trockenstress sein.
Zur leichteren Aussaat ist dass Saatgut mit Maisschrot auf 10 g/m² gestreckt, damit wird eine gleichmäßige Verteilung der feinen Samen auf der Fläche erleichtert.
Sie brauchen somit nur die Quadratmeterzahl auswählen und erhalten automatisch die richtige Menge an Saatgut.
Pflanzenentwicklung
Nach etwa 2-3 Wochen sind bei ausreichender Bodenfeuchtigkeit die ersten Keimlinge sichtbar, die sich im Laufe der Vegetationsperiode entwickeln. Im ersten Standjahr blühen bei termingerechter Aussaat einjährige Arten, wie Kornblume, Klatschmohn oder Ackersenf und zum Teil auch einige zwei- bis mehrjährige Arten. Die Saatgutmischungen bestehen jedoch vorwiegend aus mehrjährigen Pflanzenarten, dies bedeutet dass die meisten Pflanzen erst ab dem zweiten Standjahr zur Blüte gelangen. Erst dann zeigt sich der volle Blühaspekt der jeweiligen Mischung. Es ist somit Geduld nötig!
Pflege
Für den langfristigen Erhalt der Blühfläche sollte in der Regel ein- bis maximal zweimal im Jahr gemäht werden. Der beste Zeitpunkt ist zur Zeit der Margeritenblüte, also Anfang bis Mitte Juni. Ein später Termin für die erste Mahd fördert die Vergrasung der Fläche. Bei sehr starker Wüchsigkeit ist zusätzlich eine zweite Mahd im August bis September möglich. Die Mahd sollte auf etwa 7 (bis 10) cm Höhe erfolgen. Eine tiefere Mahd kann die Rosetten der Pflanzen schädigen und eine höhere Mahd fördert ebenfalls zu einer Vergrasung der Fläche.
Bei größeren Flächen ist eine Staffelmahd (Teilflächen) im Abstand von etwa 3 Wochen zu empfehlen, damit den Wildbienen ein kontinuierliches Nahrungsangebot zu bieten.